Ertragsgesetz

Ertragsgesetz
Ertragsgesetz,
 
Bezeichnung für einen produktionstheortischen Zusammenhang, der 1766 von A. R. J. Turgot für die landwirtschaftliche Erzeugung im Bodenertragsgesetz formuliert wurde. Danach nimmt der Ertragszuwachs auf einem bestimmten Bodenstück von einem bestimmten Einsatz des variierten Produktionsmittels an (z. B. des Arbeits- oder Düngemittelaufwands) bei Konstanz der übrigen Produktionsmittelmengen ab. Später wurde das Ertragsgesetz als Hypothese für jede Art von Produktion verwendet. Nach dem Ertragsgesetz bringt ein fortlaufender Mehreinsatz eines Produktionsfaktors bei Konstanz der übrigen Produktionsfaktormengen zuerst steigende, von einer bestimmten Einsatzmenge an abnehmende und schließlich sogar negative Ertragszuwächse (Produktionsfunktionen). In seiner engeren Fassung behauptet das Ertragsgesetz nur die Abnahme des Ertragszuwachses (Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs).
 
Für die Landwirtschaft fand E. A. Mitscherlich in Feldversuchen eine Beziehung zwischen Wachstumsfaktoren (z. B. Düngung) und Pflanzenertrag, derzufolge der Mehrertrag je Faktoreinheit mit zunehmender Annäherung an den Höchstertrag abnimmt (Wirkungsgesetz der Wachstumsfaktoren). E. von Boguslawski und Bernard Arnold Schneider (* 1944) haben die Gesetzmäßigkeit weiterentwickelt.

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ertragsgesetz — Ertragsgesetzlicher Kurvenverlauf: Änderung der Ausbringungsmenge Y durch Variation des Faktors r1. Das Ertragsgesetz beschreibt einen produktionstechnischen Sachverhalt, der bei partieller Faktorvariation auftritt.[1] Es ist ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Ertragsgesetz — Gesetz vom abnehmenden ⇡ Grenzertrag; bezeichnet einen produktionstechnischen Sachverhalt, der bei partieller Faktorvariation auftritt. Es wurde ursprünglich für landwirtschaftliche Produktionsprozesse formuliert (Turgot: Bodenertragsgesetz).… …   Lexikon der Economics

  • Gesetz vom abnehmenden Grenzertrag — ⇡ Ertragsgesetz …   Lexikon der Economics

  • Produktionsfunktion vom Typ A — ⇡ Ertragsgesetz …   Lexikon der Economics

  • Abnehmender Ertragszuwachs — Das Ertragsgesetz ist ein Modell aus der Volkswirtschaftslehre. Es beschreibt die Effizienz eines Wertschöpfungsprozesses, wenn nur ein variabler Produktionsfaktor erhöht wird, die anderen aber gleich bleiben (ceteris paribus). Damit bietet… …   Deutsch Wikipedia

  • Bodenertragsgesetz — Das Ertragsgesetz ist ein Modell aus der Volkswirtschaftslehre. Es beschreibt die Effizienz eines Wertschöpfungsprozesses, wenn nur ein variabler Produktionsfaktor erhöht wird, die anderen aber gleich bleiben (ceteris paribus). Damit bietet… …   Deutsch Wikipedia

  • Ertragsfunktion — Das Ertragsgesetz ist ein Modell aus der Volkswirtschaftslehre. Es beschreibt die Effizienz eines Wertschöpfungsprozesses, wenn nur ein variabler Produktionsfaktor erhöht wird, die anderen aber gleich bleiben (ceteris paribus). Damit bietet… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesetz des sinkenden Grenzertrags — Das Ertragsgesetz ist ein Modell aus der Volkswirtschaftslehre. Es beschreibt die Effizienz eines Wertschöpfungsprozesses, wenn nur ein variabler Produktionsfaktor erhöht wird, die anderen aber gleich bleiben (ceteris paribus). Damit bietet… …   Deutsch Wikipedia

  • Grenzproduktivitätstheorie — Das Ertragsgesetz ist ein Modell aus der Volkswirtschaftslehre. Es beschreibt die Effizienz eines Wertschöpfungsprozesses, wenn nur ein variabler Produktionsfaktor erhöht wird, die anderen aber gleich bleiben (ceteris paribus). Damit bietet… …   Deutsch Wikipedia

  • Law of diminishing returns — Das Ertragsgesetz ist ein Modell aus der Volkswirtschaftslehre. Es beschreibt die Effizienz eines Wertschöpfungsprozesses, wenn nur ein variabler Produktionsfaktor erhöht wird, die anderen aber gleich bleiben (ceteris paribus). Damit bietet… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”